Durch die Globalisierung „explodierte“ der Welthandel in den letzten ca. 60 Jahren. Den Gesamtexport teilt man in Warenexport, Dienstleistungsexport, Tourismus und den Transportsektor ein. Der Export im Weltwarenhandel stieg von 59 Mrd. US-$ (1948) auf 19 Bio. US-$ (2014). Das ist das 322 Fache innerhalb von 66 Jahren. Der Dienstleistungsexport stieg von 2007-2014 auf rund 5 Bio. US-$. Der Umsatz verdoppelte sich in dem Zeitraum. Tourismus hat einen Anteil von 25,1% am Welthandel und der Transportsektor 19,1%.
Gründe
Im Folgenden werde ich Gründe nennen warum der Welthandel „explodierte“.
- technologische Fortschritte
- Transport
- Kommunikation
- Logistik
- stark anwachsende Kapitalmengen in der Weltgemeinschaft
- politische Entscheidungen
- Reduktion von Zöllen
- Freihandelszonen
- Liberalisierung der Märkte (Öffnung von Märkten wie China u. a)
- Deregulierung (freier Arbeitsmarkt, Privatisierung von Unternehmen)
- internationale Organisationen beeinflussen Welthandel (IWF, WTO, Weltbank)
- Steigern von Deviseneinnahmen und Abbau von Schulden
- Förderung von Exporten
- Ausländische Direktinvestitionen (ADI) in attraktiver werdenden Städten
- neue Produktionsketten
- selbstständige Unternehmen bearbeiten Aufträge mit detaillierten Vorgaben Transnationaler Unternehmen (TNU)
Internationale Organisationen
IWF
2014 hatte der internationale Währungsfonds 188 Mitgliedsländer und gehörte damit zu den einflussreichsten Finanzorganisationen Weltweit.
WTO
Die Welthandelsorganisation überwacht den internationalen Handel und ist eine rechtsfähige UN-Organisation. Somit kann die WTO in Streitfällen urteilen.
Weltbank
Die Weltbank nimmt sich langfristiger wirtschaftlicher Entwicklungs- und Aufbauprojekten in Staaten an, indem sie finanzielle und technische Hilfen sowie Beratung anbietet. Der Entwicklungsbank gehören viele Staaten an.
Ausländische Direktinvestitionen
ADI sind von 13 Mrd. US-$ (1970) auf über 1230 Mrd. US-$ (2014) gestiegen. Davon 56 Mrd. US-$ in Afrika und 465 Mrd. in Asien.
Transnationale Unternehmen (TNU)
TNU sind Muttergesellschaften, welche mindestens eine Tochtergesellschaft im Ausland haben. Unter diesen Tochtergesellschaften organisieren sie unter Einbeziehung von Logistikunternehmen globale Vernetzung, Beschaffung von Materialien, Produktion, Distribution (Verteilung) und Absatz. Sie optimieren ihre Wertschöpfung durch die Nutzung von Steuervorteilen, sowie durch niedrige Umwelt-, Sozial– und Produktionsstandards. 2009 gab es über 82.000 TNU (auch aus Schwellenländern), die über 800.000 Tochtergesellschaften besaßen.
Einfluss von TNU
Schon nach der weltweiten Finanzkrise 2007 haben Staaten die TNU in Hinsicht auf Wirtschaftsmacht übertroffen. 2011 waren 11 TNU unter den 100 größten Weltwirtschaftsmächten vertreten. 2008 waren es noch 52 TNU. Daraus kann man schließen, dass TNU an Einfluss verlieren oder sie sich zusammenschließen um möglicherweise mehr Einfluss und Kontrolle über die Weltwirtschaft zu erlangen.
Wachsende TNU in Schwellenländern – Gründe
Von der WTO ausgehende Liberalisierungen ermöglichen Unternehmen aus Schwellenländern, welche vielleicht bereits Jahrzehnte bestehen oder auch relativ jung sind in den Weltmarkt einzusteigen 4. Das Ziel der WTO ist Zölle zu reduzieren und eine Welthandelsordnung zu schaffen 5.
Kommentar zu einem Zitat
Wenn es Gewinner des Welthandels gibt, muss es auch Verlierer in diesem System geben.
Seydlitz Geografie Oberstufe Berlin
Auf den ersten Blick sind lokale Geschäfte und Märkte die eindeutigen Verlierer, weil ein Mithalten mit den TNU schier unmöglich ist. Die TNU können billiger und effizienter produzieren und ihre Produkte günstiger vertreiben, was dem Verbraucher zugute kommt. Durch die TNU werden Märkte länderübergreifend vereinheitlicht. Darunter leidet die Produktvielfalt, welche in gewisser Weise einen Teil der Landesidentität widerspiegelt. Ich teile meine Meinung mit dem Zitat und denke auch, dass es immer zwei Seiten der Medaille geben wird.
- Bildquelle[↩]
- Bildquelle[↩]
- Bildquelle[↩]
- dandc.eu [01.01.2021][↩]
- bpb.de [01.01.2021][↩]